Der FSR Archäologie hat sich heute mit der Unterstützung des akademischen Mittelbaus an die Rektorin gewandt.
Magnifizenz, sehr geehrte Professorin Schücking,
vor beinahe zwei Jahren haben Sie einen Prozess angestoßen, der die Universität Leipzig in ihrem Bildungsangebot nachhaltig verändern wird. Nach einem halben Jahr an Protesten und Gesprächen signalisierten Sie, dass die Archäologie „zukunftsfähig“ gemacht werden soll. Dies soll bekanntlich in dem Studiengang „Archäologie, Sprachen und Geschichte alter Kulturen“ in Kombination mit der Alten Geschichte, Ägyptologie, Altorientalistik, Klassische Philologie, Byzantinischer und Neugriechischer Philologie sowie Alttestamentlicher Wissenschaft passieren. Seit einiger Zeit ist nun eine Studienkommission mit der Erarbeitung eines studierbaren Studiengangs beschäftigt. Wie abzusehen war, ist dies ohne Stellenzusagen für die Klassische Archäologie allerdings äußerst schwierig und quasi ein „Schuss ins Blaue“. Damit der Studiengang bis zum WS 16/17 eingeführt und der Gremienweg eingehalten werden kann, ist es unserer Ansicht nach wichtig, dass das Rektorat umgehend einen Grundsatzbeschluss fasst, durch den die langfristige Absicherung des Studiums gewährleistet wird.
Die aktuelle Situation nicht ist nur für mögliche, zukünftige Studierende sondern vor allem für die aktuell Eingeschriebenen nicht mehr trag- und hinnehmbar. Die Studierenden und Lehrenden der Archäologie – sowohl Klassische Archäologie als auch Ur- und Frühgeschichte – sind auf klare Aussagen zur Kontinuität angewiesen. Nach fast zwei Jahren Kampf für den Erhalt dieser wichtigen Geisteswissenschaft und mehreren positiven Signalen ihrerseits, ist diese aktuelle und offensichtliche Verzögerung ein Schlag ins Gesicht. Mehrfach haben Sie einen rechtzeitigen Austausch mit uns signalisiert und wollten sich in Transparenz üben. Und es war das Rektorat, aus dem der Vorschlag erging, Zukunftswerkstätten unter Beteiligung der Studierenden einzurichten. Dem entgegen ist die jetzt eingerichtete Studienkommission die erste Möglichkeit bei der die Studierenden einbezogen werden. Alles andere wurde hinter verschlossenen Türen entschieden und besprochen. Von einem Konzept für die „Kleinen Fächer“ haben wir einzig aus dem Universitätsmagazin Lumag erfahren – ohne dass eine Stellungnahme der archäologischen Fächer erfolgen konnte bzw. erfragt wurde.
Bei allem Verständnis für die aktuellen negativen Entwicklungen um die Rekoratswahl, möchten wir Sie bitten dieses Thema schnellstmöglich auf die Agenda für die nächste Sitzung des Rektoratskollegiums zu setzen. Gern stehen wir für weitere Gespräche zur Verfügung. Wir sind inhaltlich bereit für eine Zukunftswerkstatt.
Mit besten Grüßen,
der FSR Archäologie
der akademische Mittelbau der Klassischen Archäologie und der Professur für Ur- und Frühgeschichte